Energiedienst verstärkt Engagement auf der Südbaar

• Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen verkaufen ihre Anteile an der Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG an

Mitgesellschafter laut beidseitiger Absichtserklärung

• Anteilsänderung stärkt Investitionskraft und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens

• Erforderlicher Netzausbau zum Gelingen der Energiewende ist gewährleistet

• ESB bleibt als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Energiedienst eigenständig

 

Blumberg/Bräunlingen/Hüfingen/Laufenburg, 16. Juni 2023. Bei der Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG (ESB) verändern sich die Besitzverhältnisse: Die Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen verkaufen ihre Anteile am Unternehmen an ihre Mitgesellschafterin, die Energiedienst Holding AG (Energiedienst) mit Sitz in Laufenburg in der Schweiz. Damit wird die ESB eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Energiedienst. Der tatsächliche Verkauf folgt, sobald die Fusionskontrolle durch das Bundeskartellamt abgeschlossen und die Freigabe erfolgt ist. Die Gemeinderäte der drei Städte haben bereits vom Grundsatz her zugestimmt. „Für das Gelingen der Energiewende braucht es energiewirtschaftliches Know-how und deutlich größere Investitionen, als wir sie als kommunale Gesellschafter stemmen können. Millionenbeträge müssen in den nächsten Jahren in den Netzausbau investiert werden. Die ESB könnte daher künftig keine jährlichen Ausschüttungen mehr an die Gesellschafter leisten. Im Gegenteil, die Gesellschafter müssten jedes Jahr Geld in das Unternehmen investieren“, sagt Markus Keller, Bürgermeister von Blumberg. Micha Bächle, Bürgermeister von Bräunlingen, stimmt zu und ergänzt: „Wir freuen uns, dass Energiedienst diese wichtige Aufgabe übernimmt und mit der ESB die Region stärkt. Wir verkaufen die Anteile zum richtigen Zeitpunkt und nicht aus der Not heraus. Gleichwohl sind die Risiken im Energiemarkt andere als noch bei der Fusion vor einigen Jahren. Der Verkaufserlös ist deutlich höher, als der Wert bei der Einbringung der EV Baar in die ESB war.“ Ähnliche Überlegungen habe die Stadt Hüfingen zum Verkauf bewogen, sagt Michael Kollmeier, Bürgermeister von Hüfingen: „Wenn der Gemeinderat der Stadt Hüfingen dem Kaufvertrag endgültig zustimmt, dann können wir den Wert unserer Beteiligung zu guten Konditionen realisieren. Dies hätte den Vorteil, dass sich Hüfingen mit ihrem Beitrag zur Energiewende insbesondere auf die Nahwärme konzentrieren kann und nicht in die Gefahr gerät, gleichzeitig auch Gelder für Investitionen in die Netzinfrastruktur der ESB einbringen zu müssen. Meiner persönlichen Ansicht nach ist der Verkauf unserer Beteiligung an der ESB der bessere Weg, um die Interessen der Stadt Hüfingen zu realisieren.“

Die fortschreitende Energiewende erfordert vor allem hohe Investitionen in den Ausbau der Netzinfrastruktur. Energiedienst war Gründungsmitglied der ESB im Jahr 1986 und ist seit Einstieg der drei Kommunen im Jahr 2016 mit 40 Prozent bereits Hauptgesellschafter. „Über die Jahre ist eine starke Partnerschaft zwischen uns und den drei Kommunen gewachsen, und wir fühlen uns auf der Südbaar tief verwurzelt“, erklärt Jörg Reichert, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. Als Treiber der Energiewende im Südwesten Deutschlands und der Schweiz wolle Energiedienst sich auf der Südbaar noch stärker für eine nachhaltige Energiezukunft einsetzen. Jede der Kommunen erhält für ihren Anteil einen Veräußerungserlös von mehreren Millionen Euro, die vor Ort von den Kommunen wieder investiert werden. Die Beteiligung der Kommunen an der ESB ist damit deutlich mehr wert als bei der Gründung der Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG. Damit war die Beteiligung auch wirtschaftlich gesehen ein Erfolg. Da sich das wirtschaftliche Risiko in Folge des Ukraine-Krieges und der Energiekrise deutlich erhöht hat, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Kommunen, die Beteiligung zu veräußern.

Im Gespräch für die Südbaar

Über einen kommunalen Beirat, den die ESB einrichten wird, bleibt der Energieversorger im engen Austausch mit Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen. Klar sei aber, laut Jörg Reichert, dass die ESB mit ihren 36 Mitarbeitenden auch nach Veränderung der Gesellschafterverhältnisse eigenständig bleibe. „Die Arbeitsplätze sind sicher“, betont er. Die ESB versorgt die Menschen weiter mit Energie und betreibt die dafür erforderlichen Netze. „Das Unternehmen war bisher immer profitabel und hat Erträge erwirtschaftet. Es handelt sich also bei der Veränderung vor allem um die Sicherung der Zukunftsfähigkeit der ESB durch das stärkere finanzielle Engagement von Energiedienst“, führt er aus. Auch die Bürgermeister von Blumberg und Bräunlingen sind überzeugt, dass es für die Entwicklung der Energiewende auf der Südbaar von Vorteil ist, einen starken Investitionsträger zu haben mit sehr viel Know-how in Energiewendethemen. „Schon heute profitiert die ESB von Synergien mit Energiedienst: Wir nutzen die gleiche IT-Infrastruktur und die identischen IT-Systeme. Jetzt wachsen wir noch etwas enger zusammen", fügt Jörg Reichert an.

ESB-Unternehmensentwicklung

Die Energieversorgung Südbaar wurde 1986 von der Stadt Blumberg und dem damaligen Kraftwerk Laufenburg, heute Energiedienst Holding AG, gegründet. Beide hielten 50 Prozent der Anteile. Nach der Stromfusion der Südbaar 2016 von Energieversorgung Südbaar und EV Baar hielt Energiedienst 40 Prozent, die Städte Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen jeweils 20 Prozent. Mit der Fusion wurde aus der Energieversorgung Südbaar GmbH die Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG. Nach dem Anteilsverkauf von Blumberg, Bräunlingen und Hüfingen hält Energiedienst 100 Prozent der Anteile. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung wird für zwei Jahre gewählt. Derzeit hat Jörg Reichert den Vorsitz.

Bild: An der Versorgung ändert sich durch die Übernahme durch Energiedienst nichts. Das Netzgebiet der Energieversorgung Südbaar bleibt bestehen. Grafik: Energieversorgung Südbaar GmbH & Co. KG, zum Abdruck frei.

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist die Gruppe klimaneutral, indem sie CO2-Emissionen vermeidet und reduziert. Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen (energiedienst.de/klimaneutralität). Die als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnete Energiedienst-Gruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt unter der Marke NaturEnergie Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme, Bauen & Wohnen und Elektromobilität einschließlich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert rund 290.000 Kundinnen und Kunden mit Strom. Sie beschäftigt über 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die my-e-car GmbH, die EnAlpin AG, die tritec-winsun AG und die Alectron AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

Mehr Infos unter: www.energiedienst.de