"Die saugen mir den Akku leer"

Bidirektionales Laden: Durch Ein- und Ausspeichern von Elektrizität werden Autos zu mobilen und dezentralen Stromspeichern. Das gefällt nicht allen Mobilisten. kommpakt räumt mit Mythen auf.

Wind- und Sonnenkraft machen die Stromerzeugung zwar klimaneutraler. Aber wie das Wetter, so schwankt auch der Strombedarf. Nur leider selten im Gleichklang. Speicher sind gefragt. Dabei parkt schon bei vielen eine Batterie vor der Tür: im Elektro-Auto. Beim bidirektionalen Laden kann Strom in zwei Richtungen fließen: Zunächst aus dem Netz in den Speicher – und bei Bedarf wieder aus ihm heraus.

 

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Mythos: Energieversorger wollen den Akku meines Autos leersaugen

Sicher nicht. Mit einer intelligenten Steuerung wird der Fahrzeugbesitzer immer noch die Kontrolle behalten, ob, wann und wie viel Strom aus seinem Fahrzeug fließen darf. Wer eine lange Fahrt vor sich hat, wird dies verbieten. Wer aber jetzt schon weiß, dass das Auto die nächsten 24 Stunden nur rumsteht, hat möglicherweise nichts dagegen. Wie viel „Reserve“ im „Tank“ bleiben soll, lässt sich ebenfalls festlegen. Und wer sein Auto als Stromquelle für das eigene Haus nutzt, hat ohnehin die Kontrolle.

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Mythos: Dieses Laden schädigt die Batterie meines Elektroautos

Hängt vom Auto und dem Ladeszenario ab. Wenn das bidirektionale Laden zu häufig oder mit zu hohen Entladeraten durchgeführt wird, kann dies die Batterie belasten. Die Hersteller arbeiten jedoch daran, diese Probleme zu minimieren.  Moderne Batteriemanagementsysteme sorgen für eine sichere und schonende Nutzung.

 

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Mythos: Bidirektionales Laden ist gefährlich

Stimmt nicht. Die Technologie ist sicher, solange sie von hochwertigen und zertifizierten Ladestationen und Elektrofahrzeugen unterstützt wird. Bei ordnungsgemäßer Installation und Wartung besteht kein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

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Mythos: Der Vorgang ist ineffizient und verursacht Energieverluste

Auch falsch. Überschüssige Energie aus E-Autos kann in Zeiten hoher Nachfrage ins Netz zurückgespeist werden, was die Energieversorgung insgesamt stabiler macht und den Bedarf für zusätzliche Netzinfrastruktur reduziert.

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Mythos: Bidirektionales Laden ist teuer und lohnt sich nicht.

Stimmt zum Teil. Wallboxen für bidirektionales Laden werden zunächst wohl drei- bis viermal teurer sein als herkömmliche Modelle. Sobald es aber Geschäftsmodelle geben wird, viele Autobatterien zur Netzstabilisierung zusammenzuschalten, könnte dieser Strom am Markt hohe Erlöse erzielen.