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Volle Sonnenkraft vom Hochbehälter

Der Zweckverband Wasserversorgung Hexental hat seinem Hochbehälter in Merzhausen ein Solardach spendiert – realisiert von energiedienst. Die Ausbeute übertraf nach acht Monaten schon alle Erwartungen.

Sonne marsch: Auf dem Dach des Hochbehälters in Merzhausen glänzen seit Februar 32 Photovoltaikmodule. Mit ihnen erzeugt der Zweckverband Wasserversorgung Hexental klimaschonend Strom für seinen größten Wasserspeicher in der Region. Und das sehr erfolgreich. „Der Ertrag von rund 10.000 Kilowattstunden seit Inbetriebnahme bis Mitte September übertraf die Jahresprognose von 9.815 Kilowattstunden bereits deutlich“, freut sich Söldens Bürgermeister Markus Rees, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands. „Da wir einen Großteil des erzeugten Solarstroms direkt vor Ort verbrauchen, benötigen wir keinen Batteriespeicher. Das spart Kosten.“
Ursprünglich sollte der sanierungsbedürftige Hochbehälter ein Pultdach mit Nordausrichtung erhalten. Doch Jörg Bleile, ED-Kommunalbetreuer und Gemeinderat in Wittnau, empfahl den Mitgliedsgemeinden des Verbands – also Au, Merzhausen, Sölden und Wittnau – eine andere Lösung: ein Solardach mit Südausrichtung, das künftig einen hohen Anteil des Energiebedarfs des Hochbehälters deckt.

Optimal ausgerichtet

Bei der Umsetzung kamen die Photovoltaikspezialisten von energiedienst ins Spiel. Sie prüften die Anforderungen vor Ort und entwickelten eine optimale Lösung, damit die Anlage wirtschaftlich arbeitet. Dabei spielt ein hoher Eigenverbrauch eine entscheidende Rolle. Heraus kam ein nach Süden ausgerichtetes Satteldach mit Photovoltaikmodulen und einer Neigung von 30 Grad – ideale Voraussetzungen für einen hohen Ertrag. Die Anlage hat eine Leistung von 10 kWp und liefert insbesondere sauberen Strom für die beiden Kreiselpumpen des 1.000 Kubikmeter fassenden Hochbehälters.


Wenn die Anlage an besonders sonnigen Tagen mehr Strom erzeugt, als die Pumpen vor Ort verbrauchen, wird der Rest ins Netz eingespeist. Daraus ergibt sich über das Jahr gemittelt ein Eigenstromverbrauch von rund 60 Prozent. Dazu Wassermeister André Scheck: „Um möglichst viel des selbst produzierten Ökostroms direkt vor Ort wieder zu verbrauchen, haben wir die Pumpen optimiert. Sie laufen jetzt vor allem tagsüber, wenn die Sonne scheint.“
 

Gut für Haushalt und Klima

Für den Zweckverband zahlt sich die Investition schon jetzt aus. Das macht die vorläufige Zwischenbilanz deutlich: Die Mitgliedsgemeinden sparten bis Mitte September durch den Eigenverbrauch rund 1.100 Euro an Energiekosten und nahmen 350 Euro Vergütungsgelder nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ein. Grund genug, die Anlage auf dem Hochbehälter Merzhausen im kommenden Jahr zu erweitern. Dann sollen weitere sechs Module mit einer maximalen Leistung von 3 Kilowatt in Betrieb gehen. Jörg Kindel, Bürgermeister von Au und Wittnau: „Die Bilanz in Merzhausen macht Mut für weitere Projekte dieser Art – auf Hochbehältern, aber auch auf geeigneten Dachflächen kommunaler Gebäude.“ Geplant ist bereits, dass 2021 auf dem Dach des Hochbehälters Biezighofen Photovoltaikmodule klimaschonend Strom erzeugen.

Auch für Merzhausens Bürgermeister Dr. Christian Ante besitzt das Projekt Modellcharakter: „Wir haben hier eine Win-win-Situation für alle Beteiligten und verringern zusätzlich den CO2-Ausstoß unserer Gemeinde. Der Zweckverband Wasserversorgung Hexental setzt aus Klimaschutzgründen schon lange auf sauberen Strom aus Wasserkraft von energiedienst. Hier schließt sich der Kreis.“

Mehr Infos: www.naturenergie.de/geschaeftskunden

Solarpflicht für Nicht-Wohngebäude

Im Sommer verabschiedete die Landesregierung das novellierte Klimaschutzgesetz. Darin enthalten ist eine Photovoltaikpflicht für neue Nichtwohngebäude und größere Parkplätze.


Darüber hinaus umfasst das Gesetz über 100 weitere Strategien und Aspekte, darunter auch eine verpflichtende kommunale Wärmeplanung.


Ganz gleich, ob Photovoltaik oder Wärmekonzepte:

energiedienst unterstützt Kommunen bei der Umsetzung – angefangen bei der Beratung über die Installation bis hin zum Betrieb.

EEG-Novelle 2021 mit Regelung für Altanlagen

Die achte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) soll 2021 in Kraft treten. Das Ziel: Bis 2030 den Anteil regenerativer Energien am Strombedarf auf 65 Prozent aufzustocken, bis 2050 auf 100 Prozent. Aktuell befindet sich das Werk noch im parlamentarischen Verfahren. Die Fassung, die Ende September das Bundeskabinett passierte, enthält bereits ehrgeizige Ausbaupfade. Demnach sollen Photovoltaikanlagen bis 2030 mit 100 Gigawatt, Windkraftanlagen mit 71 Gigawatt zum Strommix beitragen. Dem Bundesrat gehen diese Ziele allerdings noch nicht weit genug, die Entscheidung fällt voraussichtlich erst Ende November. Außerdem enthält die Novelle eine Übergangsregelung für sogenannte Post-EEG-Anlagen, die 2021 aus der Förderung fallen: Betreiber dürfen den erzeugten Strom bis 2027 weiter ins öffentliche Netz einspeisen – und erhalten dafür den Marktwert abzüglich der Vermarktungskosten. Weiterer Eckpunkt: den Windkraftausbau in südlichen Regionen fördern, indem Kommunen an den Erträgen neuer Anlagen beteiligt werden sollen.


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