Nachhaltig wohnen mit System

Im Stadtzentrum von Titisee-Neustadt realisierte energiedienst für eine Wohnanlage ein zukunftsfähiges Energie- und Mobilitätskonzept. 

Barrierefrei, komfortabel, nachhaltig: die neue Wohnanlage inmitten von Titisee-Neustadt, in der vor allem ältere Menschen ab 60 Jahre leben. Neben 35 Wohnungen befinden sich dort eine Gewerbeeinheit sowie 17 Tiefgaragen- und 15 Außenstellplätze. Bauträger des Wohnprojekts ist die Gesellschaft ANKA-Zukunftswohnen, energiedienst realisierte das Energie- und Mobilitätskonzept. Herzstück der Energieversorgung bildet ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 21 Kilowatt, das rund 110.000 Kilowattstunden (kWh) Strom und 220.000 kWh Wärme pro Jahr produziert. „Auf den Dächern erzeugen zwei Photovoltaikanlagen zusätzlich Strom. Das geschieht vor allem in den Sommermonaten, also dann, wenn das BHKW aufgrund des geringen Wärmebedarfs kaum Strom abwirft. Im Winter produziert das BHKW Strom, es ist also ein wichtiger Baustein für Dunkelflauten und Kälteperioden. Beide Anlagen ergänzen sich optimal“, erklärt Klaus Nerz, Leiter Wärme- und Energielösungen bei energiedienst. 


Mieter profitieren von günstigen Preisen

Die Stromausbeute von Photovoltaikanlage und BHKW zusammen liegt im Jahr insgesamt bei rund 160.000 Kilowattstunden – mehr als die Bewohnerinnen und Bewohner verbrauchen. Klaus Nerz ergänzt: „Mit dem Überschuss lassen sich E-Ladestationen und Wärmepumpen nahegelegener Gebäude betreiben.“ Weiterer Pluspunkt: Die Mieterinnen und Mieter des Wohnkomplexes beziehen den vor Ort erzeugten Strom über das sogenannte Mieterstrommodell – und profitieren damit von günstigeren Preisen.

Beim Mobilitätskonzept setzt energiedienst auf das eigene E-CarSharing-Angebot my-e-car, für dessen Fahrzeuge zwei Stellplätze mit passender Ladeinfrastruktur bereitstehen „Systemlösungen für die Strom- und Wärmeerzeugung, wie bei dieser Wohnanlage in Titisee-Neustadt, sind ein wichtiger Schritt zu einer klimaneutralen Energieversorgung – und für uns die Zukunft in der Versorgung großer Wohnanlagen“, so Klaus Nerz.


Mehr Infos zu Systemlösungen unter: www.naturenergie.de/wowi

 

Foto: Photovoltaik, Blockheizkraftwerk und Ladeinfrastruktur für E-Autos ergänzen sich optimal in der neuen Wohnanlage in Titisee-Neustadt.

Ihr Ansprechpartner

Klaus Nerz

Nahwärmenetze verbunden

Ende Januar erfolgte die offizielle Inbetriebnahme des zusammengelegten Nahwärmenetzes der Stadtwerke Rheinfelden und von energiedienst. Schon im Vorjahr hatten die beiden Partner beschlossen, gemeinsame Wege bei der klimaschonenden Wärmeversorgung der südbadischen Stadt zu gehen. Dafür musste eine 320 Meter lange Verbindungsleitung zwischen dem städtischen Nahwärmenetz und dem von energiedienst mit industrieller Abwärme aus dem Evonik-Werk betriebenen Netz Grendelmatt gebaut werden. Um den Anteil klimaschonender Wärme weiter zu steigern, errichteten auch die Stadtwerke eine Abwärmeauskopplung bei Evonik. Dadurch lassen sich entlang der Verbindungsleitung weitere Haushalte ans Netz anschließen und in der Stadt verringern sich die CO2-Emissionen pro Jahr um 10.000 Tonnen. Beide Partner sehen sich mit dem Zukunftsprojekt durch die Energiekrise bestätigt, die die Abkehr von fossilen Brennstoffen noch wichtiger macht. „Im Miteinander der Versorgungsträger sind wir in Rheinfelden gut gerüstet für die Wärmewende im Zeichen des Klimaschutzes“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Eberhardt.


Foto: energiedienst-Chef Jörg Reichert (links), Rheinfeldens Bürgermeisterin Kristin Schippmann und Oberbürgermeister Klaus Eberhardt nehmen die Leitung in Betrieb.