Photovoltaikprojekt Fröhnd scheitert an Biotop

• Nicht kartiertes Biotop verhindert Freiflächen-Photovoltaik
• Gemeinde Fröhnd und Energiedienst bedauern das Ende des Projekts

Fröhnd, 26. Juli 2021. Ein bisher nicht bekanntes und nicht kartiertes Biotop mit dem sogenannten Borstgrasrasen bringt das Aus für das Photovoltaik-Projekt von Energiedienst in Fröhnd. Auf einem 16.000 Quadratmeter großen Hanggrundstück in Fröhnd-Künaberg im Südschwarzwald war eine Freiflächen-Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 1,5 Megawatt Peak (MWp) geplant. Das vorgesehene Grundstück, dass derzeit als Viehweide genutzt wird, ist fast vollständig von dem geschützten Borstgrasrasen bewachsen.

Christoph Umbricht, Bereichsleiter Photovoltaik bei Energiedienst, nimmt den Rückschlag beim Photovoltaik-Projekt in sportlich: „Das Biotop macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wer größere Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien entwickelt, weiß aber, dass Projekte aus technischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Gründen abgebrochen werden.“ Energiedienst erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft am Hochrhein und im Schwarzwald. Mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen in der Region sollen die Kapazitäten für umweltfreundliche Stromerzeugung weiter ausgebaut werden. Christoph Umbricht zeigt sich trotz der Entwicklung in Fröhnd zuversichtlich: „Aktuell arbeiten wir an mehreren Projekten, die unterschiedlichen weit entwickelt sind. Wir sind überzeugt, dass wir mit Freiflächen-Photovoltaikanlagen in Südbaden zu einer klimaneutralen Zukunft beitragen können.“ 

Michael Engesser, Bürgermeister von Fröhnd, bedauert das Ende des Projekts: „Es ist wirklich schade, dass die Freiflächen-Photovoltaik am geplanten Standort nicht gebaut werden kann. Wir hätten hier eine Möglichkeit gehabt, umweltfreundlich Strom in unserer Gemeinde zu erzeugen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Wir sind aber weiterhin sehr offen für solche zukunftsgerichtete Projekte auf unserer Gemarkung.“

Erst ein von Energiedienst beauftragtes Planungsbüro entdeckte den Borstgrasrasen unmittelbar vor der öffentlichen Projektauflage, dem sogenannten Aufstellungsbeschluss. Nachdem es über das Biotop informiert wurde, teilte das Landratsamt Lörrach als untere Naturschutzbehörde Energiedienst mit, dass eine Photovoltaikanlage auf dem Grundstück nicht zulässig ist. Für die Definition, ob ein Biotop vorliegt, kommt es nicht nur auf das Borstgras selbst, sondern auch auf die genaue Zusammensetzung der Pflanzengemeinschaft an. In den öffentlichen Planungsunterlagen war das Vorhandensein dieser geschützten Pflanzengemeinschaft nicht vermerkt und konnte deshalb in den vorhergehenden Planungsschritten nicht erkannt werden. Die artenreichen Borstgrasrasen sind seit Jahrhunderten ein prägendes Landschaftselement in Baden-Württemberg, im Schwarzwald bestehen großflächige Vorkommen.

Bild: Hang in Fröhnd

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist die Gruppe klimaneutral, indem sie CO2-Emissionen vermeidet und reduziert. Unvermeidbare CO2-Emissionen werden durch zertifizierte Klimaschutzprojekte ausgeglichen (energiedienst.de/klimaneutralität). Die als Klimaschutz-Unternehmen ausgezeichnete Energiedienst-Gruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschliesslich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt rund 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die my-e-car GmbH, die EnAlpin AG, Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

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