Im Untergrund aktiv: Fester Halt für Kalte Nahwärme in Weiermatten

• Betonpfähle reichen bis zu neun Meter in die Tiefe
• Maßnahme sichert Baugrube für 500.000-Liter-Großwärmespeicher

Schallstadt, 25. September 2020. Schallstadt. Bei den Arbeiten im Baugebiet Weiermatten geht es aktuell bis zu neun Meter in die Tiefe, benötigt werden knapp 400 Kubikmeter Beton und ein 120-Tonnen-Bagger: Mit der Errichtung einer so genannten überschnittenen Bohrpfahlwand schaffen Arbeiter in diesen Tagen festen Halt auf der Großbaustelle für die kalte Nahwärme Weiermatten in Schallstadt. Der eher morastige Untergrund forderte diese besondere Maßnahme, die einen sechsstelligen Betrag kostet.

„Als nächstes erfolgt der Aushub von rund 1.000 Kubikmeter Erdreich, um den Pumpenschacht und den Großwärmespeicher in der Folge einzubringen. Die Bohrpfahlwand schützt dabei die Baugrube vor hydraulischem Grundbruch oder nachrutschendem Erdreich. Damit die Wand auf knapp 16 Meter frei stehen kann, wird sie zudem im Erdreich durch 14 Meter lange Anker gesichert“, erklärt Projektleiter Stefan Schlachter von Energiedienst, der den Bau des so genannten „kalten Nahwärmenetzes“ verantwortet. Als Wärmequelle dient für das Baugebiet Weiermatten die Abwärme aus Abwasser zum Heizen und Kühlen genutzt. Neben dem Rathaus beziehen dann 200 Wohneinheiten CO2-neutrale Wärme und Kälte.

Hintergrundinfo:
Westlich des Neubaugebiets Weiermatten verläuft ein großer Abwassersammler des Abwasserverbands „Breisgauer Bucht“. Hier fließen pro Sekunde mindestens 22 Liter Abwasser mit einer Temperatur zwischen zwölf und 18 Grad. Das Energiepotenzial aus dem Abwasser kommt aus den Haushalten. Das Abwasser, das dort zum Beispiel beim Duschen, Kochen und auf dem stillen Örtchen anfällt, wird im Wärmetauscher als Energiequelle nutzbar.
Der Wärmeentzug aus dem Abwasser geschieht in Schallstadt außerhalb des Kanals: Nachdem das Schmutzwasser in einem Entnahmebauwerk von groben Verunreinigungen befreit wurde, wird es zum Wärmetauscher gepumpt. Das ist ein großer Tank, durchzogen von mehreren Edelstahlrohren. In diesen Rohren fließt reines Wasser. Das vorgereinigte Abwasser umströmt diese Leitungen. Wärme wird so dem Abwasser entzogen und geht an das reine Wasser im Rohrinnern über.

Das Abwasser fließt nach dem Wärmeentzug im Wärmetauscher zurück zum Entnahmebauwerk und weiter wieder in den Abwassersammler.
Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden nutzen das so erwärmte Wasser als klimaneutrale Wärmequelle. Der Ökostrom für den Betrieb der Wärmepumpen liefert Energiedienst aus den eigenen Kraftwerken am Hochrhein und im Schwarzwald. Die Wärmeversorgung lässt sich somit CO2-neutral betreiben.

Bild: Auf der Baustelle Weiermatten geht es für die "kalte Nahwärme" in die Tiefe: Neun Meter hoch reicht die überschnittenen Bohrpfahlwand, die den Untergrund festigt.

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Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist sie klimaneutral. Die Unternehmensgruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschliesslich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt knapp 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die EnAlpin AG, TRITEC AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

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