Herzstück für „kalte Nahwärme“ eingebaut: Viel Interesse für die Wärme aus Abwasser

• Zwei 2,5 Tonnen schwere Wärmetauscher mit Autokran abgeladen
• Energiedienst realisiert innovatives Wärmenetz

Schallstadt, 8. Juli 2020. Mit dem Einbau der beiden Abwasserwärmetauscher geht der Bau des kalten Nahwärmenetzes Weiermatten in Schallstadt in die nächste Runde: Kürzlich lieferte ein Lkw die beiden Kolosse an, jeder wiegt im leeren Zustand rund 2,5 Tonnen. Im Betrieb, also mit Wasser befüllt, bringen sie jeweils knapp zehn Tonnen auf die Waage. In Schallstadt zeichnet Energiedienst für den Bau des so genannten „kalten Nahwärmenetzes“ verantwortlich. Dabei wird die Abwärme aus Abwasser zum Heizen und Kühlen genutzt.

Die beiden 4,5 Meter mal 1,2 Meter und 2,4 Meter hohen Bauteile kamen pünktlich auf der Baustelle des neuen Rathauses in Schallstadt an. Mit dem Autokran wurden sie vom LKW gehoben und schließlich von der Firma Messerschmid Energiesysteme in das Techniknebengebäude des Rathauses eingebracht. Zukünftig werden neben dem Rathaus auch 200 Wohneinheiten mittels „kalter Nahwärme“ mit Wärme und Kälte versorgt.
Westlich des Neubaugebiets Weiermatten verläuft ein großer Abwassersammler des Abwasserverbands „Breisgauer Bucht“. Hier fließen pro Sekunde mindestens 22 Liter Abwasser mit einer Temperatur zwischen zwölf und 18 Grad. Das Energiepotenzial aus dem Abwasser kommt aus den Haushalten. Das Abwasser, das dort zum Beispiel beim Duschen, Kochen und auf dem stillen Örtchen anfällt, wird im Wärmetauscher als Energiequelle nutzbar.
Der Wärmeentzug aus dem Abwasser geschieht in Schallstadt außerhalb des Kanals: Nachdem das Schmutzwasser in einem Entnahmebauwerk von groben Verunreinigungen befreit wurde, wird es zum Wärmetauscher gepumpt. Das ist ein großer Tank, durchzogen von mehreren Edelstahlrohren. In diesen Rohren fließt reines Wasser. Das vorgereinigte Abwasser umströmt diese Leitungen. Wärme wird so dem Abwasser entzogen und geht an das reine Wasser im Rohrinnern über.
„Das gesamt System ist geschlossen, es kommt ohne Einbauten im Abwassersammler aus. Zudem ist es abgesehen von den beiden Wärmetauschern komplett unterirdisch und somit für die Bewohner und Anwohner nach der Errichtung nicht wahrnehmbar “, erklärt Projektleiter Stefan Schlachter von Energiedienst.

Das Abwasser fließt nach dem Wärmeentzug im Wärmetauscher zurück zum Entnahmebauwerk und weiter wieder in den Abwassersammler.
Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden nutzen das so erwärmte Wasser als klimaneutrale Wärmequelle. Insgesamt lassen sich rund 200 Wohneinheiten mit Wärme versorgen. Der Ökostrom für den Betrieb der Wärmepumpen liefert Energiedienst aus den eigenen Kraftwerken am Hochrhein und im Schwarzwald. Die Wärmeversorgung lässt sich somit CO2-neutral betreiben.
„Diese Art der Wärmegewinnung aus Abwasser ist bisher einmalig in der Region und weckt viel Interesse von Kommunen und Bauträgern“, erklärt Schlachter. Kürzlich informierten sich Vertreter der Stadt Freiburg in Schallstadt über die Technologie, die auch für den geplanten neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach in Frage kommen könnte.

Bild: Mit einem Kran wurden die beiden Abwasserwärmetauscher an ihren Bestimmungsort gebracht. Energiedienst baut in Schallstadt ein kaltes Nahwärmenetz, das das Wärmepotenzial von Abwasser nutzt.

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Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Als eines der ersten Energieunternehmen ist sie klimaneutral. Die Unternehmensgruppe erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Durch klimaneutrale und ganzheitliche Energielösungen gestaltet sie den Wandel in der Energiewelt. Dazu gehören Produkte und Dienstleistungen in den Bereichen Photovoltaik, Wärme und Elektromobilität einschliesslich E-CarSharing.

Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt knapp 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die Messerschmid Energiesysteme GmbH, die EnAlpin AG, Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe).

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