ED Netze GmbH verlegt acht Kilometer Kabel zum Daimler-Technologiezentrum

• ED Netze baut das Mittelspannungsnetz aus
• Gesamt-Investition von rund 5 Millionen Euro
• Breitbandinitiative Tuttlingen (BIT) und Gemeinde Immendingen mit an Bord

Immendingen/Geisingen, 25. September 2019. Die ED Netze GmbH baut das Mittelspannungsnetz in der Region weiter aus. Zur Sicherung der Stromversorgung für das Daimler Prüf- und Technologiezentrum verlegen die Techniker derzeit rund acht Kilometer Mittelspannungskabel vom Umspannwerk Geisingen in Richtung Immendingen.

Auf großen Teilen der Strecke wird die Trasse gemeinsam von mehreren Projektpartnern genutzt und macht das Projekt dadurch zu einem in Größe und Dimension herausragenden Vorhaben. Insgesamt investieren Daimler AG, Breitbandinitiative Tuttlingen (BIT), Gemeinde Immendingen und ED Netze rund 5 Millionen Euro.

Die Maßnahme sichert für Daimler die zum Betrieb der Anlagen benötigte Stromversorgung. Gleichzeitig bringen die Bauleute weitere Leitungen in den Boden ein. Insgesamt werden etwa 144 Kilometer Mittelspannungskabel verlegt. Hinzu kommen rund 16 Kilometer Nachrichtenkabel für Daimler und ED Netze zur Steuerung und Überwachung der Stromversorgung. Das Kabelbündel setzt sich zusammen aus vier 20 Kilovolt-Stromkabeln für die Daimler-Anlagen. Weiterhin werden für das schnelle Internet rund 4 Kilometer Leerrohre für die Breitbandinitiativen Immendingen und Tuttlingen verlegt. Ergänzt wird das Ganze von etwa zwei Kilometer Leerrohren, die fürs Breitband im Bereich Immendingen genutzt werden sollen.

„Durch die Mitverlegung von Leerrohren durch die Breitbandinitiative Tuttlingen wird ein wichtiges Stück unserer geplanten Backbone-Südtrasse im Landkreis Tuttlingen errichtet. Neben einer leistungsfähigen Stromversorgung ist auch ein flächendeckender Glasfaserausbau unverzichtbar für den Wirtschaftsstandort Landkreis Tuttlingen und unsere Unternehmen vor Ort,“ erläutert Landrat Stefan Bär bei einem Vor-Ort-Termin.

„Mit dieser umfassenden Maßnahme stellen wir die energetische Versorgungssicherheit für den Gewerbestandort Immendingen Talmannsberg her und schaffen einen weiteren Grundstein für die digitale Versorgung der Gemeinde,“ betont Immendingens Bürgermeister Markus Hugger. 

Auf der Strecke vom Umspannwerk in Geisingen bis nach Hintschingen verläuft die Trasse am Radweg Geisingen-Hintschingen. Verkehrstechnisch müssen aufwendige, große Umleitungen angelegt werden. Da sich bereits mehrere Leitungen in der Talaue befinden, wie zum Beispiel die Zuleitung zur Verbandskläranlage, sind die Arbeiten unter erschwerten Bedingungen durchzuführen. Die Planer müssen stets auf die bestehenden Leitungen Rücksicht nehmen.

Eine Herausforderung ist die Trassenführung. Es gibt mehrere Kreuzungen unter anderem über die Bahn, die Donau und mehrere Straßen. In diesen Bereichen arbeiten die Techniker nicht im offenen Bauverfahren, sondern verwenden die mittlerweile standardisierte grabenlose Technik. Der Vorteil: Mit dem Horizontal-Spülbohrverfahren können Rohrleitungen unterirdisch verlegt werden, ohne dazu Gräben ausheben zu müssen. Die Horizontalspülbohranlage bohrt zwischen Start- und Zielgrube einen unterirdischen Kanal, der anfallende Boden wird von einer Spezialflüssigkeit aus dem Bohrloch gespült. Im zweiten Schritt wird die zu verlegende Rohrleitung an das Ende des Bohrgestänges geschraubt und rückwärts eingezogen. Die Bohrungen können bis zu mehrere hundert Meter lang sein. Danach werden die Kabel in diese Leerrohre eingezogen.
Wenn alles gut läuft, schafft die Truppe der Josef Schnell Bauunternehmung, die im Auftrag der ED Netze die Arbeiten ausführt, etwa 100 Meter pro Tag. „Wir liegen gut im Zeitplan“, freut sich Edmund Martin, Leiter Kommunalbetreuung Ost bei Energiedienst. Die Techniker der ED Netze GmbH stoßen dann jeweils bei Bedarf dazu, montieren die benötigten Kabelmuffen und übernehmen die Kabelprüfung.

„Mit der Baumaßnahme erhöhen wir die Leistungsfähigkeit des Stromnetzes“, erläutert Edmund Martin. „Die zuverlässige Versorgung der Kunden, insbesondere auch der gewerblichen Kunden, hat einen hohen Stellenwert für ED Netze und den Industriestandort Immendingen. Wir werden in den kommenden Jahren weiter in der Region in großem Umfang aktiv sein. Als nächstes steht die Erneuerung des Umspannwerkes Geisingen an.  Auch dort werden wir einen siebenstelligen Betrag investieren.“  

Dass der Standort Immendingen zunehmend an Bedeutung gewinnt, beweist die Daimler AG. Insgesamt investierte das Unternehmen mehr als 200 Millionen Euro in das Prüfgelände. Im ersten Schritt entstehen rund 300 Arbeitsplätze, vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Transport und Logistik, Werkstatt und Infrastruktur. Bereits jetzt arbeiten dort mehr als 170 Menschen auf mehr als 30 verschiedenen Test- und Prüfstrecken, auf denen unterschiedliche Fahrbedingungen simuliert werden können.

Foto 1: Zwischenbilanz beim Großprojekt Kabelverlegung vom Umspannwerk Geisingen zum Immendinger Daimler Prüf- und Technologiezentrum ziehen (von links): Daniel Obermeier, Leiter Bau Ortsnetze ED Netze GmbH, Bürgermeister Martin Numberger, Geisingen, Bürgermeister Markus Hugger, Immendingen, Landrat Stefan Bär und Edmund Martin Leiter Kommunalbetreuung Ost bei Energiedienst.

Foto 2: Das Großprojekt Kabelverlegung vom Umspannwerk Geisingen zum Immendinger Daimler Prüf- und Technologiezentrum kommt gut voran (von links): Bürgermeister Martin Numberger, Geisingen, Bürgermeister Markus Hugger, Immendingen, Daniel Obermeier, Leiter Bau Ortsnetze ED Netze GmbH, Landrat Stefan Bär, Timm Schnell, Geschäftsführer Josef Schnell GmbH, Edmund Martin Leiter Kommunalbetreuung Ost bei Energiedienst, Michael Prosch stellvertretender Standortleiter Daimler AG und Benjamin Issing, Bau- und Infrastrukturprojekte Daimler AG. 

Foto 3: Aktuell sind die Bauarbeiten beim Großprojekt Kabelverlegung vom Umspannwerk Geisingen zum Immendinger Daimler Prüf- und Technologiezentrum im Bereich der gedeckten Holzbrücke von Zimmern angekommen.

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Unternehmensinformation
Die ED Netze GmbH ist der Netzbetreiber für Südbaden. Über 330 Mitarbeiter sorgen für eine sichere Stromversorgung der 295.000 Netzkunden und die Einbindung der 16.000 dezentralen Einspeiseanlagen. ED Netze ist Partner der Kommunen und unterstützt sie mit netznahen Dienstleistungen. Das Netzgebiet umfasst im Westen die Region südlich von Freiburg bis zum Hochrhein und reicht im Osten nördlich von Villingen-Schwenningen bis zum Bodensee. Der Verteilnetzbetreiber kümmert sich um Bau, Betrieb und Instandhaltung im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsbereich. Ziel ist, die Netze auch für die Energiewelt der Zukunft leistungsfähig zu machen. Über die dezentralen Stützpunkte ist die ED Netze GmbH in ganz Südbaden vor Ort präsent. Sie gehört zur Unternehmensgruppe der Energiedienst Holding AG.

Mehr Infos unter: www.ednetze.de

Übrigens: Wo es aktuell im Stromnetz der ED Netze Störungen gibt, finden Sie im Internet:
www.ednetze.de/unterbrechungen