Dotierturbinen im Kraftwerk Wyhlen nehmen Betrieb auf

• Sauberer Strom aus heimischer Wasserkraft für 300 Haushalte
• Energiedienst erschließt bisher ungenutztes Potenzial zur Stromgewinnung

Grenzach-Wyhlen, 27. April 2018. Seit Ende April liefern zwei neue, EEG-geförderte Kleinkraftwerke am Standort Wyhlen umweltfreundlichen Strom aus heimischer Wasserkraft. Ganz im Sinne der Energiewende hat Energiedienst am Kraftwerk Wyhlen bisher ungenutztes Potenzial energetisch erschlossen. Zwei Kaplan-Turbinen gewinnen den Strom aus Wasser, das bislang ausschließlich die Lockströmung der beiden Fischaufstiegsanlagen am Kraftwerk erzeugte. Die zusätzliche rund eine Million Kilowattstunden sauberer Strom versorgen rechnerisch etwa 300 Haushalte. Energiedienst investierte in das Projekt rund 1,3 Millionen Euro.

„Der Ausbau der Erzeugungskapazitäten aus Wasserkraft ist für uns nach wie vor sehr wichtig. Gerade wenn es gelingt an bestehenden Anlagen, weiteres Potenzial zu erschließen, ist die Erzeugung von Ökostrom im Einklang mit der Natur möglich“, sagt Daniel Schölderle, Leiter Energiewirtschaft und Produktion bei Energiedienst.

100-kW-Anlage am Maschinenhaus

Das größere der beiden neuen Dotierkraftwerke wurde beim Fischpass am Maschinenhaus des Kraftwerks Wyhlen errichtet. Die Wasserhaltung für den Durchbruch der Rheinwand gestaltete sich aufwendig. Drei erfahrene Taucher montierten eine acht Tonnen schwere Stahlwand und dichteten diese ab. Dahinter entstand das Fassungsbauwerk von wo aus zwei neue Druckrohrleitungen das Rheinwasser der Turbinenkammer zuführen.

Dort turbiniert eine 100-Kilowatt-Kaplan-Turbine das Wasser ins Auslaufbecken des Beckenpasses. Dabei wird ihm viel Energie entzogen, das Wasser also abgebremst, was zu einer relativ ruhigen Strömungssituation am Auslauf führt und positiv für die Fische ist. Inzwischen ist die Stahlwand wieder entfernt. An ihrer Stelle verhindert nun ein Feinrechen mit horizontalem Rechenreinigungssystem, dass Treibgut in die Turbine gelangt.

66-kW-Anlage am Fischlift

Das kleinere Dotierkraftwerke steht einige Meter rheinabwärts beim Fischlift des Kraftwerks Wyhlen. Dort gab es bereits ein Fassungsbauwerk. Auch hier hat Energiedienst eine neue Rohrleitung verlegt und eine 66-Kilowatt-Kaplan-Turbine eingebaut. „Im Bereich Stahlbau haben die Energiedienst-Mitarbeiter zahlreiche Konstruktionen vor Ort geplant, gefertigt und montiert“, berichtet Philip Stauß, Projektleiter für die Errichtung der beiden Kleinwasserkraftwerke.

Die neuen Kleinkraftwerke arbeiten nahezu das ganze Jahr zu relativ konstanten Bedingungen, denn die Kraftwerke Augst und Wyhlen halten den Oberwasserspiegel konstant, ebenso gleichmäßig werden die Fischaufstiegsanlagen mit Wasser versorgt.

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Bild: Philip Stauß (links), Projektleiter bei Energiedienst und Dirk Meier vom Planungsbüro Hydro-Energie Roth GmbH vor dem Generator im Maschinenraum des Dotierkraftwerkes "Fischlift".

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Das Energieunternehmen erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Zudem wächst Energiedienst in neuen Geschäftsfeldern, die die dezentrale erneuerbare und digitale Energiewelt der Zukunft ermöglichen. Für die Energiewende ihrer Kunden bietet die Unternehmensgruppe intelligent vernetzte Produkte und Dienstleistungen, darunter Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Stromspeichersysteme und Elektromobilität nebst E-CarSharing. Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt knapp 1.000 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.