Energiedienst modernisiert Kleinkraftwerk Schappe

• Kraftwerk produziert zusätzlich Strom für weitere 100 Haushalte
• Neuer Balkon mit flexibler Bodenplatte  

Zell, 14. Dezember 2017. Ein Drittel mehr Leistung, freie Wege für Fische und ein saniertes Stauwehr: Energiedienst hat das Kleinkraftwerk Schappe an der Wiese von Grund auf modernisiert. In den Umbau investierte der Stromversorger 2,2 Millionen Euro. „Wir statten ältere Kraftwerksanlagen soweit wie möglich mit neuer und effizienterer Technik aus. Für bestehende Anlagen ist es oft sinnvoller sie zu modernisieren, als das Kraftwerk neu zu bauen“, erklärt Rolf Hezel, Leiter Engineering bei Energiedienst.

Das Kraftwerk ist ein Kulturdenkmal, das seit 1887 Strom produziert. Daher war es wichtig, die Bausubstanz zu erhalten. Allerdings war es nach über 100 Jahren Betriebszeit notwendig, das Stauwehr grundlegend zu sanieren. In der Turbinenkammer baute Energiedienst eine neue Kaplan-Turbine ein. Sie liegt einschließlich des Generators voll unter Wasser und produziert rund ein Drittel mehr Strom als die alte Maschine. Die neue Turbine erzeugt 1,45 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, damit versorgt das Kraftwerk rund 400 Haushalte. Das sind 100 Haushalte mehr als bisher, denn die Jahresleistung der alten Maschine betrug nur 1,15 Millionen Kilowattstunden.

Neuer Balkon mit flexibler Bodenplatte
Seit kurzem ist nun auch der neue Balkon der Räume des Fanfarenzugs fertig. Wegen den Bauarbeiten in der Turbinenkammer musste der alte Balkon abgenommen werden. Die neue Konstruktion verfügt über eine demontierbare Bodenplatte. Jetzt haben Techniker jederzeit Zugang zur Turbine, ohne den gesamten Balkon abbauen zu müssen. Geplant war den Balkon bereits Anfang des Jahres wiederanzubringen. Allerdings war die Planung aufwändiger als ursprünglich gedacht, was den gesamten Bau verzögerte. “Wir bedauern, dass der Fanfarenzug den Proberaum nicht wie gewohnt nutzen konnte. Dafür haben wir jetzt eine gute Lösung für den Balkon und den Betrieb des Kraftwerks“, sagt Rolf Hezel.

Freie Wege für Fische
Energiedient verbesserte den Lebensraum für Fische rund um das Kraftwerk. Fische können das Wasserkraftwerk nun sowohl flussaufwärts als auch flussabwärts passieren. Dafür wurde ein Fischaufstieg am Stauwehr sowie ein Fischabstieg am Maschinenhaus gebaut. Beim Stauwehr können Barben, Nasen und Co. im neuen Schlitzpass (Vertical-Slot) aufwärts wandern. Durch die Zwischenwände entstehen treppenartig aneinandergereihte Becken. Schlitze in den Zwischenwänden ermöglichen es Fischen, sie zu durchschwimmen.

Geschützter Fischabstieg
Beim Maschinenhaus schützt nun ein engmaschiger Rechen die flussabwärts wandernden Fische davor, in die Turbine zu gelangen. Eine Leitströmung lotst sie entlang des Rechens in eine ständig durchströmte Rinne. In diesem Bypass umgehen die Fische das Hindernis und gelangen so ins Unterwasser. Unterhalb des Kraftwerks gibt Energiedienst eine festgelegte Mindestwassermenge in den Fluss Wiese ab, damit genügend Wasser in dieser Strecke fließt.

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Bild: Beim Rundgang ließ sich Bürgermeister Peter Palme von Rolf Hezel die Umbauarbeiten erklären: Auf dem Stauwehr sind (von links) Ralf Schlachter, Projektleiter Energiedienst; Helmut Mond und Walter Nothstein vom Angelverein Zell; Peter Palme, Bürgermeister von Zell; Rolf Hezel, Leiter Engineering bei Energiedienst, und Bernd Leimgruber vom Fanfarenzug Zell.

Unternehmensinformation
Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Das Energieunternehmen erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Zudem wächst Energiedienst in neuen Geschäftsfeldern, die die dezentrale erneuerbare und digitale Energiewelt der Zukunft ermöglichen. Für die Energiewende ihrer Kunden bietet die Unternehmensgruppe intelligent vernetzte Produkte und Dienstleistungen, darunter Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Stromspeichersysteme und Elektromobilität nebst E-CarSharing. Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt rund 940 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.