Abwassergebühren: Update für die Abrechnung

Seit Anfang 2022 gilt in Grenzach-Wyhlen eine neue Abwassersatzung. Dafür mussten im Vorfeld alle Stammdaten der Hauseigentümerinnen und -eigentümer aktualisiert, die versiegelten Flächen neu erhoben und die Gebührensätze neu kalkuliert werden. Dabei unterstützten die Experten von energiedienst kräftig.

Schon seit 22 Jahren zahlen Hauseigentümerinnen und -eigentümer in Grenzach-Wyhlen gesplittete Abwassergebühren – einmal für Schmutzwasser und einmal für Regen oder Schnee, der auf versiegelte Flächen fällt und ins öffentliche Abwassersystem fließt. Dabei gilt: Je mehr Fläche auf dem Grundstück überbaut und befestigt ist, desto höher die Kosten für das Niederschlagswasser. Die genauen Bedingungen regelte die bisherige Abwassersatzung.

Doch in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich in der Gemeinde baulich eine Menge verändert – einige Flächen wurden entsiegelt, andere neu versiegelt. Dazu kommen immer mehr Menschen, die ökologisch handeln und etwa Regenwasser in Zisternen sammeln oder Dächer begrünen. „Es war also an der Zeit, den Status quo zu überprüfen und so weiterhin für Transparenz und Rechtssicherheit bei den Gebühren zu sorgen. Dazu fasste Ende 2019 der Gemeinderat einen Beschluss. Die neue Satzung soll eine detaillierte Aufschlüsselung der überbauten und befestigten Flächen durch zusätzliche Versiegelungsfaktoren erhalten“, erklärt Dr. Tobias Benz, Bürgermeister von Grenzach-Wyhlen.

„Die Kosten für die Abwasserbeseitigung werden gerechter verteilt. Zum Beispiel gehen weniger stark versiegelte Flächen mit einem geringeren Faktor in die Berechnung ein.“

Dr. Tobias Benz, Bürgermeister Grenzach-Wyhlen

Drohnen liefern Basisdaten

Zwei Jahre dauerte das Projekt insgesamt – vom Gemeinderatsbeschluss bis zur Veröffentlichung der neuen Satzung Anfang 2022. Tatkräftige Unterstützung bekam die Kommune dabei von energiedienst. Aus gutem Grund. Der südbadische Energieversorger überzeugt schon seit über 20 Jahren mit der gewissenhaften Abrechnung der Trink- und Abwasserkosten in Grenzach-Wyhlen. energiedienst-Projektleiterin Jacqueline Rank ergänzt: „In der Tat lag es nahe, mit uns zusammenzuarbeiten, verfügen wir doch über umfassendes Know-how aus der Region – allein was die Stammdaten, wie etwa Grundstückszuordnungen, betrifft.“

Los ging es dann Ende 2020. In einem ersten Schritt musste das energiedienst-Team sämtliche Flurstücke und deren Eigentümer ermitteln, außerdem fehlende Abwasseranlagen in SAP nachpflegen. Parallel entwickelte das beauftragte Ingenieurbüro einen Erhebungsbogen für Grundstückseigentümer mit detaillierten Angaben über die versiegelten Flächen. Die Basisdaten dafür lieferten Drohnen-Aufnahmen von den Grundstücken aus dem Jahr 2019.

Insgesamt 4.500 Eigentümer erhielten schließlich den Erhebungsbogen, den das Team vom Kundenmanagement zuvor noch gestalterisch und textlich überarbeitet hatte. „Wir unterstützten außerdem auch bei der Beratung der Bürgerinnen und Bürger nach dem Eingang der Unterlagen. In der Regel telefonisch, aber bei Bedarf auch vor Ort“, berichtet Jacqueline Rank.

„Nicht alle Datensätzen waren von Anfang an klar. Rund 800 Fälle mussten wir innerhalb von zwei Monaten noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.“

 

Jaqueline Rank, Energiedienst-Projektleiterin

Datenaustausch via SAP

Ein weiterer Meilenstein des Projekts bildete die Installation einer Schnittstelle im SAP zur Gemeinde. Sie sorgt dafür, dass sich die neu aufbereiteten, geprüften Daten und Informationen in einem gemeinsamen System austauschen lassen. „Das erleichtert auch in Zukunft den Austausch von Informationen. Zum Beispiel, wenn jemand ein neues Haus baut. Die Gemeinde erhält dann darüber die Information und kontaktiert den Eigentümer mit dem Erhebungsbogen. Wir empfangen anschließend die Daten über die versiegelten Flächen über die Schnittstelle und können direkt abrechnen“, ergänzt Jacqueline Rank.

Doch bevor die Daten in SAP wanderten, musste das Kundenmanagement die Erhebungsbögen erst einmal prüfen und den Eigentümern den Anteil der versiegelten Fläche bestätigen. Dazu Jacqueline Rank: „Nicht alle Datensätzen waren von Anfang an klar. Rund 800 Fälle mussten wir innerhalb von zwei Monaten noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.“

Für die Gemeinde hat sich die kompetente und vertrauensvolle Zusammenarbeit wieder einmal gelohnt. Seit Jahresbeginn ist die geänderte Abwassersatzung wie geplant in Kraft getreten. Neben der Rechtsicherheit für die Kommune bietet sie auch Grundstückseigentümern neue Vorteile. „Die Kosten für die Abwasserbeseitigung werden gerechter verteilt. Zum Beispiel gehen weniger stark versiegelte Flächen mit einem geringeren Faktor in die Berechnung ein. Zudem ist der Gebührensatz durch die Neuerhebung gesunken, fast um die Hälfte. Die neue Satzung beinhaltet zudem Anreize, Flächen zu entsiegeln und Regenwasser zu nutzen oder versickern zu lassen“, zählt Dr. Tobias Benz die Pluspunkte auf.

Ansprechpartner

Ihr Ansprechpartner: Kevin Eichin, Teamleiter Kundenmanagement & Spezialthemen, kevin.eichinmail@energiedienstweb.de, 07623 92-3553

oder Sarah Born, Fachsbereichsleiterin Vertrieb, sarah.bornmail@energiedienstweb.de, 07623 92-3510

Fotos: Gemeinde Grenzach-Wyhlen und privat 


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