Sonnenkraft marsch!

Pünktlich zur Sommersaison geht die Freiflächenanlage Döggingen II an den Start – und produziert 1,6 Millionen Kilowattstunden Ökostrom im Jahr.  energiedienst beteiligt erstmals die Menschen vor Ort an der Wertschöpfung. Auch das Projekt in Weilheim nimmt weiter Form an.

Seit Mitte Januar laufen die Bauarbeiten nahe Döggingen auf Hochtouren: Bis spätestens Ende April sollen die 3268 Solarstrommodule auf der 1,4 Hektar großen Fläche montiert und die gesamte Anlage ans Mittelspannungsnetz angeschlossen sein. Dann produziert das zweite Solarkraftwerk, das energiedienst nahe Döggingen betreibt, Ökostrom für die Region – rund 1,6 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. „Zusammen mit der Anlage Döggingen I summiert sich der Ertrag auf 2,5 Millionen Kilowattstunden – so viel, wie etwa 970 Haushalte im Jahr verbrauchen“, freut sich Christoph Umbricht, Leiter Photovoltaik-Freiflächenanlagen bei energiedienst. 

Schon bald sollen weitere Sonnenstromkraftwerke in Südbaden folgen. Dazu Christoph Umbricht: „Aktuell bearbeiten wir 18 Flächen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, bei drei Projekten läuft inzwischen das sogenannte Bauleitverfahren.“ Darunter in Weilheim. Dort soll eine Anlage mit einer maximalen Leistung von 2,2 Megawatt und einem prognostizierten Ertrag von 2,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entstehen (KOMMpakt berichtete in der Ausgabe 2-2022). „Läuft alles nach Plan, können wir noch dieses Jahr mit den Bauarbeiten starten. Wir rechnen mit der Genehmigung zur Jahresmitte“, erklärt Christoph Umbricht.

Foto (oben): Projektleiter Albert Vonnier freut sich über die Baufortschritte bei der Freiflächenanlage Döggingen II.

„Mit der Möglichkeit zur Teilhabe steigt die Akzeptanz solcher Projekte vor Ort.“

Christoph Umbricht, Leiter Photovoltaik-Freiflächenanlagen

 

Viel Potenzial in der Region

Bereits 2018 hat energiedienst beschlossen, die Erzeugung mit Photovoltaik auf Freiflächen auszubauen. Das Potenzial dafür ist in Südbaden einfach riesig. Christoph Umbricht ergänzt: „Wir verfügen hier über optimale klimatische Bedingungen und reichlich geeignete Flächen. Das Osterpaket der Bundesregierung aus dem Vorjahr, das die Erzeugungskapazitäten mit Sonnen- und Windkraft kräftig voranbringen soll, stärkt und bestätigt unsere strategische Ausrichtung.“

Inzwischen kümmert sich ein vierköpfiges Team um die Flächenentwicklung in der Region – sie sind Ansprechpartner für interessierte Kommunen. „Wir suchen Flächen ab einer Größe von 1,5 Hektar. Weil wir die Projekte ohne EEG-Förderung realisieren, sind wir frei in der Wahl der Flächen.“ Auch sogenannte Agro-Photovoltaikanlagen auf bewirtschafteten Feldern sind interessant. Ihr Vorteil: Durch die vertikale Ausrichtung haben sie ein sehr spannendes Produktionsprofil. Denn anders als konventionelle nach Süden ausgerichtete Photovoltaikanlagen erzeugen sie am Morgen und am Nachmittag Strom, also dann, wenn weniger Photovoltaikstrom produziert wird. Das macht sie vor allem auch langfristig wirtschaftlich sehr attraktiv. „Hierfür benötigen wir allerdings Flächen ab einer Größe von fünf Hektar“, führt Christoph Umbricht aus.

 

Erste Bürgerbeteiligung

Sobald Döggingen II Strom ins Netz speist, profitieren davon zahlreiche Bürgerinnen und Bürger finanziell. Denn erstmals hat energiedienst ein unkompliziertes Online-Beteiligungsangebot aufgelegt, ein sogenanntes Nachrangdarlehen mit einer festen jährlichen Verzinsung und einer definierten Laufzeit. Seit Februar können sich Interessierte unter buergerbeteiligung.naturenergie.de registrieren. Nach Inbetriebnahme der Anlage folgt die Zuteilung der Anteile. Dazu Christoph Umbricht: „Mit der Möglichkeit zur Teilhabe steigt die Akzeptanz solcher Projekte vor Ort – weil sie die Menschen direkt an der Wertschöpfung und an der Energiewende beteiligt.“ Die Beteiligungsmöglichkeit beginnt bei einem Einsatz von 500 Euro und geht bis maximal 15.000 Euro.

Teilhabe gewünscht

Generell möchte energiedienst die Möglichkeit von Bürgerbeteiligungen bei künftigen Projekten standardmäßig anbieten. „Aus Gesprächen mit Gemeinden haben wir gelernt, dass die Möglichkeit sehr geschätzt wird. Unser niederschwelliges Modell bedarf nicht der Gründung einer Bürgerbeteilungsgesellschaft“, weiß Christoph Umbricht.

Auch sonst bringt die Zusammenarbeit mit energiedienst für kommunale Partner Vorteile. Sie übernehmen aktiv Verantwortung für die Energie- und Klimawende, gleichzeitig sichern sie sich auch feste Einnahmen. „Nach Paragraph 6, EEG, können Gemeinden mit dem Anlagenbetreiber eine sogenannte Abgeltung von bis zu 0,2 Cent je Kilowattstunde produzierten Ökostrom vereinbaren – ohne Gegenleistung. Aber auch eine direkte Beteiligung ist möglich – entweder als Darlehensgeber oder direkter Investor“, zählt der Photovoltaik-Experte auf.

Mehr Infos zur Bürgerbeteiligung bei energiedienst

 https://buergerbeteiligung.naturenergie.de

 

Informationen zu geeigneten Freiflächen gibt es unter

www.energiedienst.de/pv-freiflaechen

Ihr Ansprechpartner

Christoph Umbricht, Leiter Photovoltaik-Freiflächenanlagen